Gelungener Einstand

Zur Sitzung des Jugendausschusses entsandte die SPD-Fraktion erstmalig die 27jährige Sarah Andermann, die von der Ausschussvorsitzenden Sabine Gall-Gratze in ihre Tätigkeit eingewiesen wurde. Coronabedingt ohne den sonst üblichen Handschlag.

 

Die Abarbeitung der scheinbar kurzen Tagesordnung erforderte dann aber doch viel Sitzfleisch, brachte aber auch durchaus interessante Diskussionen.

Die Architektin Kristin Bartels stellte sehr ausführlich das an der Erich-Kästner-Grundschule in   Workshops erarbeitete räumliche-pädagogische Konzept vor. Dieses Konzept bildet die Grundlage für die zukünftigen Baumaßnahmen an der Schule.

Relativ schnell einig war man sich nach Anhörung der Schulleiterinnen bzw. deren Vertretung, dass von einer Ausstattung der Stockelsdorfer Schulen mit mobilen Luftreinigern bis auf weiteres abgesehen wird. Lediglich ein Lüfter soll pro Schule für Testzwecke angeschafft werden.

Der Bericht über die Aufnahme- und Unterbringungssituation von Flüchtlingen in Stockelsdorf, der normalerweise nur zur Kenntnis genommen wird, wurde vom ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der GRÜNEN, Rolf Dohse, zum Anlass genommen, heftige Kritik an seinem ehemaligen Kooperationspartner CDU zu üben. Ein CDU – Vertreter hatten in einer früheren Sitzung des Hauptausschusses erklärt, für Stockelsdorf einen Aufnahmeaufschub für Flüchtlinge von etwa zwei Jahren im Kreis erreichen zu können. Dieser Aufschub wird vom Kreis aber abgelehnt, so dass Stockelsdorf mit hoher Priorität den Bau eines Migrantenheimes realisieren muss.

Unterschiedliche Sichtweisen gab es auch zur „Partyszene“ Jugendlicher auf dem Kirchenvorplatz. Die Bürgermeisterin hatte vorgeschlagen, die prekäre Situation durch die Reaktivierung des „Jugendcafés zu entspannen.

Die Ausschussvorsitzende Sabine Gall-Gratze hielt das Verhalten der Jugendlichen in der „Nachcoronazeit“ für nachvollziehbar und auch der Jugendpfleger Hakelberg vermochte kein besonderes Problem zu erkennen.

Dem widersprach die Bürgermeisterin allerdings energisch. Bei Ansammlungen von bis zu 100 Personen sei es in letzter Zeit zu 21 Straftaten, zu einer Schlägerei und zu sieben Körperverletzungen gekommen, weiterhin wurde die Seitenscheibe eines Polizeifahrzeuges eingeworfen. Auch sei die Situation für die Anwohner nicht zumutbar, so die Bürgermeisterin.

Aus diesem Grunde hatte die Bürgermeisterin den Bereich zum „gefährlichen Ort“ erklärt, Bänke abmontieren lassen und ein Alkoholverbot erlassen.

Der Ausschuss nahm schließlich den von Sarah Andermann vorgetragene Änderungsantrag der SPD an, der den vorgelegten Beschlussvorschlag der Verwaltung dahingehend erweiterte, dass die Jugendlichen bei der Erarbeitung eines ganzheitlichen Konzepts einzubeziehen sind.