Ungewohnt war es schon, dass man auch zu den eigenen Parteimitgliedern großen Abstand halten musste.
Aber wenn in Zeiten der Kontaktsperre eine Sitzung der Gemeindevertretung nötig wird, weil Eilbedürftiges zu beschließen ist, dann geht man eben mit Abstand, Mundschutz und Desinfektionsmittel in die Turnhalle.
Der Appell der Bürgermeisterin Julia Samtleben im Vorfeld der Sitzung lautete:
Bitte eine kurze Sitzung und nur so viele Teilnehmer wie nötig.
Insofern war es ein schöner Tag für die Bürgermeisterin, da beide Wünsche in Erfüllung gingen. Es waren 18 Gemeindevertreter*innen erschienen, somit lag Beschlussfähigkeit vor und die Sitzung war, trotz einer längeren Tagesordnung, nach gut 30 Minuten beendet.
Diese funktionierte aber auch nur, weil sich zwei Tage zuvor alle Fraktionen und die Verwaltung in einer mehr als dreistündigen Videokonferenz über die Tagesordnungspunkte verständigt hatten.
Vielen Dank an die Bürgermeisterin und ihre IT-Mitarbeiter, die den politischen Vertretern zunächst neue iPads aushändigten und dann noch in einem Testlauf mit dem Prozedere einer Videokonferenz vertraut machten.
Bei der „Livesitzung“ war man sich dann auch schnell einig, dass die FW Mori einen neuen Mannschaftstransportwagen erhalten soll und dass in der Gerhard-Hilgendorf-Gemeinschaftsschule das digitale Zeitalter eingeläutet wird. Schon in den Sommerferien werden die technischen Voraussetzungen für die Umsetzung des digitalen Medienkonzeptes geschaffen. Dafür bewilligten die Gemeindevertreter 340.000€.
Ein guter Tag auch für die FFW Mori. Neben der Anschaffung des oben erwähnten MTW wurde im 2. Anlauf auch die Modernisierung einer eigenen Werkstatt zur Reinigung und Pflege der Atemschutzausrüstung genehmigt. Im ersten Anlauf waren nur SPD+FDP dafür, die anderen Fraktionen präferierten seinerzeit bei dieser Tätigkeit eine Kooperation mit der anderen Stockelsdorfer Wehr. Wegen des Kontaktverbotes stimmten nun aber auch CDU + GRÜNE dem Vorschlag zu, diese Arbeiten im eigenen Gebäude durchzuführen.
Verschoben auf die nächste GV am 15.06.2020 wurden auch weitergehende Überlegungen zur Unterbringung von Flüchtlingen. Spätestens Anfang 2021 wird dieses Thema für Stockelsdorf wieder sehr aktuell, weil bisher genutzte Unterbringungsmöglichkeiten wegfallen werden.
Da bauliche Maßnahmen einen längeren zeitlichen Vorlauf erfordern, stimmte die Gemeindevertretung der kurzfristigen Anschaffung einer Containeranlage zu, die an dem schon früher genutzten Standort am Brandenbrooker Weg aufgestellt werden soll.
Letztlich wurde auch der TOP „Straßenverkehrsangelegenheiten“ vertagt. Hierbei geht es um die Frage, ob die „abknickende Vorfahrt“ an der Kreuzung Ahrensböker Str. / Dorfstr. geändert werden sollte, um die komplette Dorstraße zur 30er-Zone machen zu können. Hierzu gab es unterschiedliche Meinungen, so dass noch Beratungen nötig sind.